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Crystalic: Watch Us Deteriorate (Review)
Artist: | Crystalic |
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Album: | Watch Us Deteriorate |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Manitou/Twilight | |
Spieldauer: | 39:20 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Hier hat jemand verstanden, was die Gruppe Death ausmachte. CRYSTAL orientieren sich an deren spieltechnisch hochwertigem Death Metal und lassen positive Energien in komplexe, aber sehr griffige Songs mit einfließen.
Ganz unfinnisch klingt das Quintett um Tony Tieaho, der Chuck Schuldiner hörbar verinnerlicht hat. Seine Riffs sind furios wie melodiös, und im Verbund mit seinem Partner feuert er dem Hörer gefühlvoll-virtuose Soli um die Ohren. Bassist Arto Tissari gibt den Steve-DiGiorgio-Einfluss auf der Bandwebsite zu, wiewohl er seinem Fretless in den hervorstechenden Passagen noch einen warmen Flanging-Effekt vorschaltet. Besonders schön kommt dies im Intro zu „Faith Redefined“, das an die ersten Akustikgitarreneinsätze von Death erinnert. CRYSTAL setzen cleane Sounds aber darüber hinaus verstärkt innerhalb der harten Stücke ein. „Severe Punishment“ etwa variiert das Hauptthema am Ende mit zusätzlich im Hintergrund aufspielender nicht eingestöpselter Klampfe. Die Geschwindigkeit des Materials reicht nicht an die Originale heran, doch wer kann schon auf solche Drummer wie die Amerikaner zurückgreifen? Außerdem verleiht der gezügeltere – aber nicht zahme – Gang CRYSTALs den Stücken höheren Wiedererkennungswert. Gleich „Blackened Image“ wartet dazu mit einem eingängigen rekurrierenden Gitarrenthema auf. Mitunter – so in „Dead Cold Emotion – schwingt in den Melodien etwas Wehmut mit, was der Musik gemeinsam mit dem organischen Sound einen für aktuellen Death Metal unüblich menschlichen Touch gibt.
Lediglich die einseitige Intonation von Sänger Moberg könnte man als Kritik ins Feld führen. Er passt aber perfekt zur Band und artikuliert sich relativ verständlich. Textlich hört man Persönliches bis nachdenkliche Töne – etwa im Abschlusstrack „Existence Terminated“, in dem von in Kreisen verlaufender Geschichte die Rede ist. Die Wiederkehr vergessener Death-Metal-Tugenden also? – CRYSTAL sind keine Kopie und haben dazu auch nicht die Flexibilität und Klassiker-Ambitionen der Schuldiner-Werke, aber seit 1998 wächst in Frankreich eine große Genrehoffnung heran, die inspiriert ist vom Material des verstorbenen Stilbildners und nicht mehr übersehen werden sollte. Anspieltipps: das thrashige „Defiance Of Supremacy“ sowie das recht straighte „Worlds Collide“.
FAZIT: Eine der besten Death-Metal-Releases der letzten Zeit, und dabei greifbar in jeder Hinsicht: Keine klinische Technikschau, nicht progressiv im eigentlichen Sinn, sondern emotionale Musik mit Metalgeist und Intelligenz. Für Death-Freunde ist ein Pflichttest unumgänglich, Krampfhafte Bösewichter werden nicht befriedigt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blackened Image
- Severe Punishment
- Defiance Of Supremacy
- Faith Redefined
- Host Machine
- Dead Cold Emotion
- Soulstabbed
- Worlds Collide
- Existence Terminated
- Bass - Arto Tissari
- Gesang - Jarno F. Moberg
- Gitarre - Toni Tieaho, Erik Grönroos
- Schlagzeug - Timo Hanhijoki
- Watch Us Deteriorate (2007) - 11/15 Punkten